Kapitel 5: Ressourcen und ihre Mobilisierung
Einordung, Nutzung, Ressourcen- und Krafstoffpotenziale
Das Kapitel Ressourcen und deren Mobilisierung gibt zunächst einen Überblick zur regulatorischen sowie technologischen Einordnung von Ressourcen und deren Nutzbarkeit . Anschließend wird der Status quo der Ressourcennutzung zur Produktion erneuerbarer Kraftstoffe dargelegt. Es folgt ein Kapitel zu Potenzialdefinitionen, zu nationalen und internationalen Biomassepotenzialen sowie zum Potenzial für Strom aus erneuerbaren Quellen. Am Ende des Kapitels werden die dargelegten Ressourcenpotenziale in entsprechend herstellbare Kraftstoffpotenziale zusammengefasst.
Die Ressourcenbereitstellung stellt den ersten Schritt in der Wertschöpfungskette zur Produktion von erneuerbaren Energien dar. Die für die Biokraftstoffproduktion geeigneten biogenen Ressourcen lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren. Aus dem regulatorischen Kontext ergibt sich vor allem die Unterteilung in biogene Hauptprodukte (vor allem Kultur- bzw. Nutzpflanzen), biogene Nebenprodukte sowie Abfälle und Reststoffe. Die verschiedenen biogenen Ressourcen werden neben ihrem Ursprung auch nach ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften unterschieden.
Die wesentlichen Ausgangsstoffe von erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs (engl.: Renewable Fuels of Non-Biologic Origin, RFNBO) sind erneuerbarer Strom und Wasser für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse sowie eine Kohlenstoffquelle (meist CO2) für die Weiterverarbeitung zu kohlenstoffhaltigen Kraftstoffen. Der Strom kann aus Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie oder Wasserkraft erzeugt und Kohlenstoffdioxid entweder aus Prozessen (fossiler oder biogener Ursprung) oder direkt aus der Luft gewonnen werden.
In der untenstehenden Abbildung sind die wesentlichen Ressourcen entsprechend ihrem Ursprung und ihrer Zusammensetzung (ohne etwaige Gewichtung derzeitiger Anteile in der realen Verwendung) aufgeführt.
© DBFZ 2025, Quelle: Naumann, K.; Cyffka, K.-F.; Costa de Paiva, G.; Nieß, S.; Neuling, U.; Zitscher, T. (2025): Ressourcen und ihre Mobilisierung. Abbildung 5-1
Das Bioressourcenpotenzial in Deutschland und international kann inzwischen relativ gut bewertet und abgeschätzt werden, wenngleich noch zahlreiche Fragen für eine effiziente und nachhaltige Nutzungsstrategie beantwortet werden müssen, beispielsweise hinsichtlich quantitativer und qualitativer Unterschiede im Zeitverlauf oder im regionalen Kontext. Das Potenzial nachhaltiger Biomasse umfasst dabei grundsätzlich große Bandbreiten, die sich vor allem aus der betrachteten Potenzialebene, dem Umfang der betrachteten Einzelbiomassen, der Berücksichtigung von Nutzungskonkurrenzen und Nachhaltigkeitsanforderungen, dem geografischen Bezug, der Datengrundlage sowie dem Zeithorizont und eventuell damit verbundenen Annahmen (Szenarien) ergeben. Durch Forschung und Entwicklung muss der Kenntnisstand zum Status quo und den perspektivischen Entwicklungen erneuerbarer Ressourcen noch maßgeblich verbessert werden, um so ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Verkehrssektor besser bewerten und auch im Sinne einer Biomassestrategie steuern zu können.
Zitationsempfehlung für das Kapitel: Naumann, K.; Cyffka, K.-F.; Costa de Paiva, G.; Nieß, S.; Neuling, U.; Zitscher, T. (2025): Ressourcen und ihre Mobilisierung. In: Schröder, J.; Görsch, K. (Hrsg.) (2025). Erneuerbare Energien im Verkehr: Monitoringbericht. Leipzig: DBFZ. 205 S. ISBN: 978-3-949807-23-7. DOI: 10.48480/w11j-9w27 S. 77–100.