Kapitel 1: Herausforderung Energiewende im Verkehr

Im Kapitel „Herausforderung Energiewende im Verkehr“ wird der erneuerbare Energiebedarf für einen treibhausgasneutralen Verkehr für Deutschland, die EU und die Welt skizziert und aus technischer Sicht der damit verbundene technologische Aufwand systematisch ermittelt. Auf Basis dieser abstrakten Diskussionsgrundlage erfolgt eine Bewertung der Sensitivität der Ergebnisse ausgewählter Parameter und eine Ableitung ausgewählter Erfolgsfaktoren für eine Energiewende. Ziel dieses Kapitels ist es, die Lücke zwischen dem Status quo der erneuerbaren Energien im Verkehr und dem zukünftigen Energiebedarf sowie den Handlungsbedarf aufzuzeigen.

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Im Abschnitt „Herausforderung Energiewende im Verkehr“ werden die technologischen Notwendigkeiten beschrieben, um den immensen Aufwand zur Bereitstellung von erneuerbaren Kraftstoffen (59 EJ), Strom (29 EJ) und Wasserstoff (8 EJ) zur Deckung des zukünftigen globalen Energiebedarfs im Verkehr zu verdeutlichen. Nimmt man den im Kapitel ermittelten Kraftstoffbedarf für einen klimaneutralen Verkehr als Grundlage für den zukünftigen Raffineriebedarf, so werden weltweit knapp 700 grüne Referenzraffinerien mit einer Kapazität von 2 Mio. t/a Kraftstoffe (Benzin, Diesel und Kerosin) benötigt, davon 51 Referenzraffinerien in der EU und 8 Referenzraffinerien in Deutschland. Zur Versorgung dieser Anlagen werden weltweit kumuliert etwa 900 Mio. t/a Wasserstoff und 2.500 Mio. t/a Kohlenstoff benötigt, die aus biogenen und nicht-biogenen erneuerbaren Quellen bereitgestellt werden müssen.
Im dargestellten Basisszenario entspricht dies einer Mobilisierung von über 3,5 Mrd. t/a Biomasse (TM) sowie der Installation von 45 Mio. DAC-Kollektoren zur Bereitstellung von Kohlendioxid, 83 Tsd. Wasserelektrolyseuren für Wasserstoff sowie 372 Tsd. Windkraftanlagen und 118 Tsd. km² PV-Fläche zur Bereitstellung von Strom für die direkte Nutzung und für die strombasierten Energieträger Wasserstoff und E-Fuels bis zum Jahr 2050.
Jeder weitere Mehrbedarf an Energieträgern wirkt sich direkt proportional auf die notwendige Infrastruktur zur Herstellung von E-Fuels aus, da Biomasse nur begrenzt verfügbar ist. So führt im Beispiel ein Kraftstoffmehrbedarf von 10 % des gesamten Endenergiebedarfs (10 % entsprechen 9,6 EJ) zu einem Mehrbedarf von über 100 Referenzraffinerien (+ 16 %). Daraus ergibt sich jeweils ein zusätzlicher Bedarf an Elektrolyseuren (+ 20 %), Windkraftanlagen und PV-Flächen (+ 20 %) sowie DAC-Kollektoren (+ 40 %) im Vergleich zum Basisszenario.
(Die getroffenen Annahmen können dem Monitoringbericht entnommen werden.)

© DBFZ 2025, Quelle: Schröder, J.; Görsch, K.; Lenz, C. N. (2025): Herausforderung Energiewende im Verkehr. Abbildung 1-3

Zitationsempfehlung für das Kapitel: Schröder, J.; Görsch, K.; Lenz, C. N. (2025): Herausforderung Energiewende im Verkehr. In: Schröder, J.; Görsch, K. (Hrsg.) (2025). Erneuerbare Energien im Verkehr: Monitoringbericht. Leipzig: DBFZ. 205 S. ISBN: 978-3-949807-23-7. DOI: 10.48480/w11j-9w27 S. 5–21. 

 

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