Projektziel
Ziel des Projektes war die Untersuchung der generellen Machbarkeit, Agrarreststoffe stofflich und energetisch unter Verwendung von Speisepilzkulturen nutzbar zu machen. Es sollten am Ende Erkenntnisse stehen, welche eine Umsetzung im größeren Maßstab ermöglichen und ob, das erdachte Konzept generell in der Praxis funktionieren kann.
Die Ziele konnten im Wesentlichen erreicht werden. Es war möglich aus einer Reihe von Reststoffen wie Stroh, Maisernteresten und Hanfschäben durch das Durchwachsen und Zusammenhalten des Pilzmyzels haltbare Formkörper herzustellen. Jede gewünschte Form konnte dabei durch das Pilzmyzel durchwachsen werden. Denkbar sind dadurch nicht nur quadratische Grundkörper für Dämmplatten, sondern auch Verpackungsformteile wie Kantenschoner und Teile ähnlich Fasergusspolsterteilen.
Es zeigte sich, dass alle ausgewählten Kulturen (Austernseitling, Kräuterseitling, Shii Take u. a.) die verwendeten Reststoffe als Kultursubstrat annahmen und verkaufsfähige Speisepilze hervor brachten. Substratkombinationen und weitere Optimierungsoptionen zur Erhöhung der Speisepilzproduktion und Produktoptimierung wurde nicht untersucht, soll aber in einem Folgevorhaben untersucht werden.
Der energetische Aspekt bei der end-of-lifecycle-Nutzung wurde zumindest im Ansatz untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass die aufgebrauchten Pilzsubstrate als Biogassubstrat verwendbar sind. Wenn auch die Biomethanerträge unter denen von praxisüblicher Maissilage lag, könnten sie dazu beitragen dieses Benchmark-Substrat zu ersetzen. Die kalorischen Eigenschaften der aufgebrauchten Substrate lagen dabei nah an denen von Strohpellets. Eine Verwendung als Brennmaterial ist nach entsprechender Trocknung bzw. nach de Nutzung als Dämmstoff oder Verpackungsmaterial denkbar.