Projekttreffen in Addis Ababa bringt Stakeholder an einen Tisch

25.02.2025

Auf Initiative des äthiopischen Landwirtschaftministeriums, Abteilung für die Entwicklung natürlicher Resourcen, trafen sich die wichtigsten Stakeholder des ETH-Soil-Projekts am 18. Februar 2025 in Addis Abeba. 

Das Treffen wurde durch Dr. Volker Lenz, Leiter des Forschungsbereichs "Thermo-chemische Konversion" am DBFZ geleitet. Im Namen des DBFZ bedankte er sich für die Unterstützung durch die Deutsche Botschaft und deren Koordinatorin für den Landwirtschaftssektor (Andrea Wilhelmi-Somé, GIZ). Weiterhin betonte er die Relevanz von Qualitätssicherungssystemen, um den Übergang in eine Bioökonomie voranzubringen. Dank der Anstrengungen des Oromia Forschungsinstitut für Landwirtschaft (IQQO), der Argrarfakultät an der Universität Jimma (JUCAVM) und des Amts für Landwirtschaft Oromia (BoA) konnten schon eindrucksvolle Erfolge in der Umsetzung von ETH-Soil erzielt werden: Über 115 Tonnen Pflanzenkohle wurden bereits hergestellt und durch die Mobilisierung und Ausbildung von 370 Kleinbauern in über 350 Tonnen pflanzenkohlebasierte Düngemittel (BBF) verwandelt, die auf über 17 Hektar degradiertem Ackerland ausgebracht wurden. 

Carlotta Preiß, stellvertretende Leiterin der Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft, unterstrich den Anspruch der deutschen bilateralen Zusammenarbeit, Aktivitäten eng mit den Prioritäten des MoA abzustimmen. Staatsminister Prof. Eyasu Elias bedankte sich herzlich für die verlässliche Unterstützung durch Deutschland. Er betonte, dass sein Ministerium als oberstes Ziel die Ernährungssicherheit in Äthiopien sicherstellen wolle. Deshalb plant das Ministerium, die landwirtschaftlichen Erträge zu verdreifachen. Als Haupthindernis erweist sich die schlechte Bodengesundheit mit durchschnittlich nur 1,4% organisch gebundenem Kohlenstoff im Boden anstelle der angestrebten 4 %. Kissi Begna, BoA, erklärte, dass in Oromia 28 % der Böden erheblich übersäuert sind. Der ETH-Soil Ansatz zur Verwendung von Pflanzenkohle greift perfekt in die bereits laufenden Maßnahmen zur Verwendung von Vermikompost in Oromia. 

Fikreyesus Ashenafi, Amt für Landwirtschaft und Entwicklung natürlicher Ressourcen Sidama, wies darauf hin, dass in Sidama 120.000 ha Ackerboden von starker Übersäuerung betroffen sind. Der Direktor des IQQO, Teshome Bogala Soboka, gab einen Überblick über die Laborschulung, den Bau und Betrieb von KonTiki sowie neue Erkenntnisse über die Zertifizierung der Kohlenstoffsequestrierung im Boden. Zudem stellte er IQQO-Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit von BBF bei der Bodenverbesserung und -düngung vor.

Schließlich unterstrichen die Dekane der Universität Jimma, Dr. Solomon Tulu und Efrem Wakjira, die Bedeutung einer fundierten Datengrundlage für die Wirkung von BBF, kontinuierliche Bemühungen in der Umsetzung und eine enge Abstimmung mit dem Ministerium für Wasser und Energie im Biogasbereich. Zum Abschluss bedankten sich die ETH-Soil-Projektleiterin, Kerstin Wilde, und der Projektkoordinator, Dr. Getachew Eshete, beim MoA und allen Beteiligten für ihre Unterstützung bei der Realisierung von ETH-Soil.