Potentiale für Pflanzenkohle in Sidama

04.10.2023

 

ETH-Soil-Projektleiterin Kerstin Wilde traf auf ihrer Reise in die Sidama Region in Äthiopien Mitglieder einer Agrargenossenschaft und diskutierte mit ihnen das Problem der Bodenversauerung. Neben großen Mengen an Avocados produziert die Genossenschaft im Süden der Region unter anderem Kaffee im biologischen Waldfeldbau. Besonders interessant für die Genossenschaft ist daher die Möglichkeit, den Reststoff Avocadokerne zu Pflanzenkohle zu verarbeiten und zur Bodenverbesserung einzusetzen. Das Treffen und die Diskussion wurden durch Tafesech Bolka (GIZ, Agricultural advisor on rural value chains) und Petros Markos (Yirgalem Integrated Agro-Industrial Park) mit Beratern des Sidama Bureau of Agriculture (BoA) ermöglicht.

Zusammen mit Dr. Getachew Eshete Beyene, ETH-Soil-Mitarbeiter in Äthiopien, traf Kerstin Wilde zudem Karissa Shora und Fikreyesus Ashenafi, Sidama BoA. Sie freuten sich besonders über die Fortschritte, die bei der Klärung und Erweiterung des Zugangs der Region zu den Laboreinrichtungen am Hawassa Agricultural Research Centre gemacht wurden.

Das DBFZ-Team nutzte die Gelegenheit auch, um die Wurmkompostanlage in Wondo Genet Agricultural Research Centre (EIAR) zu besuchen. Ashenafi Nigussie und Henok Tesfaye erklärten die Einrichtung, die Prozesse und Pläne für weitere Vergrößerungen. 

Zuletzt trafen sie noch Prof. Fantaw Yimer, Wondo Genet College of Forestry and Natural Resources, und wurden herzlich willkommen gehießen vom Dekan Samuel Bekele Gujo. In dieser Einrichtung begannen die ersten Versuche mit Pflanzenkohle in Äthiopien. Im Rahmen der Äthiopisch-Deutschen Entwicklungszusammenarbeit führte die Bundesagentur für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) schon 2017 ein Projekt zur Evaluation des Potentials der Pflanzenkohleherstellung und -anwendung in Äthiopien durch.