Oromia Bureau of Agriculture ist offizieller Projektpartner

04.06.2024

Als Kick-Off der neuen Partnerschaft mit dem ETH-Soil-Projekt organisierte das Oromia Bureau of Agriculture (BoA) am 27. Mai 2024 in Adama, Dire International Hotel, ein Treffen mit Projektleiterin Kerstin Wilde und den bestehenden Projektpartnern. Ziel der Veranstaltung war es, ein gemeinsames Verständnis der Kooperationsziele unter den Beteiligten auf Woreda-, Zonen- und Zentralebene zu schaffen und eine effektive sowie effiziente Koordination mit den Forschungspartnern (IQQO, Jimma University - JUCAVM) vorzubereiten.

Die Eröffnung erfolgte durch den BoA-Vertreter Eshetu Legesse in Vertretung von Elias Kadir, stellvertretender Amtsleiter und Leiter des Sektors Natürliche Ressourcen und Ernährungssicherheit. Kerstin Wilde (DBFZ) führte die Teilnehmenden in die Gesamtlogik des ETH-Soil-Projekts ein und wies auf die bevorstehenden Herausforderungen hin, allen voran die schnelle Verteilung von Biokohle an Kleinbauern mit ausreichend Kompost oder Vermicompost in den drei Pilot-Woredas. Tilahun Abera Ishete (IQQO, Batu Soil Research Center) berichtete über die Produktion und Verpackung von 40 Tonnen Biokohle für AT/J/Kombolcha in East-Shoa. Sein Kollege Getachew Hailu (IQQO, Asella Agricultural Engineering Research Centre) erläuterte den Bau von Kon-Tikis und berichtete über das Sammeln von Biomasse, die Herstellung, das Mahlen, Wiegen und Verpacken von 20 t Biokohle für Kofele, West Arsi. Dr. Abebe Niguissie von der Universität Jimma (JUCAVM) war online zugeschaltet und teilte seine Erfahrungen mit der Herstellung von 33 t Biokohle, von denen die Hälfte derzeit in einem Co-Kompostierungsprozess zu Biodünger verarbeitet wird. Die daraus resultierenden 56 t pflanzenkohlebasierter Biodünger (biochar-based biofertilizer - BBF) und reine Pflanzenkohle sollen an Kleinbauern in Dedo, Jimma Zone, verteilt werden.

Im Namen des BoA Oromia wies Eshetu Legesse auf die Herausforderungen der Region in Bezug auf Bodenerosion, Bodendegradation mit Verlust an organischer Substanz, Nährstoffverarmung, Bodenversauerung und Versalzung hin. Er nannte dabei auch die Maßnahmen, die von den Landwirten selbst ergriffen werden, um die Vitalität der Böden zu schützen und wiederherzustellen. Darüberhinaus stellte er die vielfältigen Möglichkeiten der Sensibilisierung und Unterstützung im Rahmen des Integrated Soil Fertility Management (das seit langem von Deutschland unterstützt wird) dar. Danach skizzierte Herr Bacha Mekonnen die im Rahmen von ETH-Soil geplanten Aktivitäten: die Erstellung von Informationsmaterial für Landwirte, Sensibilisierungsmaßnahmen, Auswahl von Begünstigten für die Verteilung von Pflanzenkohle und BBF sowie Schulungen zur Anwendung von BBF. Während der Wachstums- und Erntesaison werden vom BoA Fortbildungs- und Informationstage sowie Austauschbesuche organisiert.

Dr. Bethlehem Muluneh (DBFZ) erläuterte die wichtigsten Eigenschaften von Pflanzenkohle und gab Empfehlungen für die Herstellung und Anwendung von BBF. Nach dem Mittagessen gab Dr. Annett Pollex (DBFZ) einen Ausblick auf den Prozess der Vorbereitung und Organisation der Zertifizierung von Carbon Credits für die BBF-Anwendung durch Artisan C-Sink von Carbon Standards International.
Herr Kefyalew Eshetu (IQQO, Direktor Natürliche Ressourcen) und Dr. Getachew Eshete (DBFZ/GIZ-InS) waren darum bemüht, alle Fragen der Development Agents (DAs) der Pilot-Woredas, der Zonal Officers, des Vertreters des Landwirtschaftsministeriums, Herrn Mulugeta Abera, und der Online-Teilnehmenden zu beantworten. Der Direktor des IQQO, Teshome Sobala Soboka, schloss das Kick-Off-Meeting mit der dringenden Aufforderung an alle Beteiligten, im Hinblick auf die Anwendung des BBF und die Mobilisierung neuer Ressourcen (Carbon Credits) für die Bodensanierung in Oromia rasch zu handeln. Alle Teilnehmer äußerten ihre volle Zufriedenheit mit der Veranstaltung.


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