Mit Pflanzenkohle zur Bodenverbesserung

23.04.2024

Dr. Konrad Siegfried und Dr. Burkhard Wilske (DBFZ) besuchten im Rahmen ihrer zehntägigen Äthiopienreise (1) Kofele nahe Shashemene am östlichen Rand des Großen Afrikanischen Grabenbruchs und (2) Dedo im Süden von Jimma im westlichen Teil des Landes. Zusammen mit ihren äthiopischen Kollegen ─ Tilahun Abera (Direktor des Batu Soil Research Centre, Batu) und Dr. Kefyalew Assefa (Direktor Natural Resources IQQO, Addis Ababa) in Batu sowie Dr. Abebe Nigussi (College of Agriculture and Veterinary Medicine) und Dr. Alemayehu Regassa (Department of Natural Resource Management) der Jimma University ─ begannen die beiden Wissenschaftler auf Versuchsfeldern in den beiden Pilotregionen des ETH-Soil-Projekts mit der Installation von Saugkerzen zur Sickerwasser-Beprobung unterhalb der Wurzelzone. Saugkerzen müssen im Boden platziert werden, bevor gepflügt und im Juli der pflanzkohlebasierte Dünger (biochar-based fertilizer, BBF) im Zuge der Feldversuche ausgebracht wird. Äthiopische Wissenschaftler*innen werden ähnliche Methoden auf 14 weiteren Versuchsfeldern anwenden. Insgesamt werden 25 Versuchsfelder hinsichtlich verschiedener Bodenwerte und agronomischer Merkmale (z.B. organischer Bodenkohlenstoff, Boden-pH-Wert, Ernteertrag usw.) überwacht und beprobt, um Aussagen über die Wirksamkeit der BBFs als Bodenverbesserer treffen zu können.

 

 

 

Platzierung der Saugkerzen für Messungen des Sickerwassers in Dedo und Batu (Fotos: Konrad Siegfried)

Pflanzenkohleproduktion in Batu (Fotos: Konrad Siegfried)


Neben dem Bodenmonitoring begann das Team auch damit, Informationen und vorläufige sozio-ökonomische Daten von lokalen Bauern zu sammeln. Das Verständnis für die Perspektive der Bauern ist zentral für die Integration der entwickelten BBFs in die Arbeitsabläufe und Kostenkalkulation der Landwirte und damit für die großflächige Implementierung in Äthiopien. Mithilfe der äthiopischen Kollegen und den sehr kompetenten Development Agents (DAs) konnten Burkhard Wilske und Konrad Siegfried in direkten Austausch mit lokalen Bauern treten. Diese berichteten von steigenden Kosten und periodischem Mangel an sowohl Düngern als auch Pestiziden. Vorhandenes traditionelles Wissen über Bodenfruchtbarkeit kombinitert mit neuen und nachhaltigen organischen Bodenverbesserern, wie BBFs, können dabei helfen, Bodendegradation aufgrund von abnehmendem organischen Bodenkohlenstoff, Versauerung und/oder Versalzung aufzuhalten und Bodengesundheit in Äthiopien nachhaltig wiederherzustellen. 


Besichtigung der Felder in Kefele (Fotos: Konrad Siegfried)