Emissionsarme Kocher für Äthiopien
15.08.2024
Eines der Ziele im ETH-Soil Projekt ist die Bereitstellung von sauberer und nachhaltiger Kochenergie für ländliche Haushalte. Durch den Einsatz von Lehm als Baumaterial und biogenen Reststoffen als Brennmaterial nutzt der ETH-Soil-Kocher leicht verfügbare, günstige Ressourcen, um gesunde und klimafreundliche Technologien zu entwickeln. Das am DBFZ entwickelte Modell wurde anhand der Bedürfnisse in Äthiopien konzipiert. Das TLUD-Prinzip (top lit updraft) ermöglicht eine emissionsarme Wärmeerzeugung durch Pyrolyse verschiedener Biomassen, was Entwaldung reduzieren kann. Die entstehende Pflanzenkohle kann als Bodenverbesserungsmittel oder als Brennstoff verwendet werden. Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe.
Vom 29. Juli bis zum 6. August 2024 begab sich Dr. Clement Owusu Prempeh auf eine strategische Mission nach Äthiopien mit dem vorrangigen Ziel, unsere Initiativen für sauberes Kochen voranzubringen. Der Schwerpunkt der Reise lag auf der Sammlung von Informationen zur Registrierung und Lizenzierung unseres innovativen Kochermodells beim Ministerium für Wasser und Energie (MoWE) sowie auf dem Aufbau von Beziehungen zu wichtigen Interessengruppen, um die lokale Produktion, den Vertrieb und die Bewerbung zu unterstützen.
Mit Unterstützung des ETH-Soil-Projektkoordinators Dr. Getachew Eshete konnte beim Äthiopischen Zentrum zur Förderung der ländlichen Energieentwicklung, das dem MoWE untersteht, wertvolle Einblicke in den Registrierungs- und Lizenzierungsprozess für Kocher gewonnen werden. Das MoWE führt die wesentlichen Sicherheits-, Haltbarkeits- und Wärmewirkungsgradtests durch und plant, eine Akzeptanzstudie mit 15-20 Prototypen durchzuführen.
Um strategische Partnerschaften aufzubauen, schloss das Team potenzielle Kooperationen mit führenden Organisationen wie SNV, Energising Development - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (ENDEV-GIZ) und Ethiopian Cleaner Cooking Alliance (ECCA). Diese Partnerschaften können eine maßgebliche Unterstützung bei der Produktion, Förderung und Verbreitung des ETH-Soil-Kochers in Äthiopien leisten.
Das dritte Ziel der Reise war die Einschätzung der lokalen Produktionsmöglichkeiten. Besuche in verschiedenen Produktionszentren und Lehmgruben in Asella, Bekoji, Adama und Jimma vermittelten ein umfassendes Verständnis der lokalen Produktionslandschaft und den Kapazitäten, ein Kochermodell aus Deutschland zu reproduzieren. Das Team ermittelte sowohl Stärken - es bestehen vielfältige Erfahrungen mit verschiedenen Kocher-Prototypen - als auch Herausforderungen, darunter den Bedarf an verbesserten Werkzeugen und Technologien zur Steigerung der Produktionseffizienz.
Die Reise ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Engagement für nachhaltige Kochlösungen in Äthiopien. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Möglichkeiten und werden weiterhin eng mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um unsere Vision zu verwirklichen.