Glossar

Die Definitionen entstammen den verlinkten Quellen und wurden aufgrund der besseren Lesbarkeit angepasst.


Altholz

Es wird ausschließlich Altholz im Sinne der Altholzverordnung berücksichtigt. Resthölzer der holzbearbeitenden Industrien bleiben unberücksichtigt und werden mit den Sortimenten Sägenebenprodukte und sonstiges Industrierestholz abgedeckt. Gebrauchtholz, welches in Privathaushalten ohne Umweg über die Altholzentsorgungsbetriebe z. B. zur Energieerzeugung genutzt wird, bleibt zwecks Vergleichbarkeit zum Aufkommen des Altholzes unberücksichtigt.


Arbeitslosenquote

Arbeitslosenquoten zeigen die relative Unterauslastung des Arbeitskräfteangebots an, indem sie die (registrierten) Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen in Beziehung setzen.

Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen:
Alle zivilen Erwerbstätigen (alle ziv. ET) sind die Summe aus den abhängigen zivilen Erwerbstätigen sowie Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen. Die Quote errechnet sich entsprechend als

Arbeitslosenquote auf der Basis aller ziv. EP=Arbeitslosealle ziv. ET+Arbeitslose∙100 


Arbeitnehmerentgelt

Das Arbeitnehmerentgelt setzt sich aus den Bruttolöhnen und -gehältern der Arbeitnehmer sowie den Sozialbeiträgen der Arbeitgeber zusammen.


Aufkommen

Das Aufkommen beschreibt das im Inland angefallene Holzvolumen, welches dem Markt tatsächlich zur Verfügung steht. Dieses ergibt sich z.B. beim Anfall von Resthölzern aus der Produktion in der inländischen holzverarbeitenden Industrie. Eine Ausnahme davon bildet Altholz, welches von Altholzentsorgungsbetrieben dem Markt zugänglich gemacht wird. Das Aufkommen ist nicht gleichzusetzen mit der Inlandsverfügbarkeit, da hierbei keine Außenhandelsströme berücksichtigt werden. Die Inlandsverfügbarkeit kann beschrieben werden als Aufkommen abzgl. Exportströmen und zzgl. Importströmen. Eine Ausnahme bildet das Altholzaufkommen, in welchem Importe enthalten sind, die über die Altholzentsorgungsbetriebe geführt werden.


Beschäftigungsquote

Die Beschäftigungsquote gibt den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis unter 65 Jahren am Wohnort an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung an.
Die Beschäftigungsquote ist ein Schlüsselindikator zur Beurteilung des Beschäftigungsstandes in einer Region.


Bevölkerungsdichte

Die Bevölkerungsdichte gibt das Verhältnis zwischen Bevölkerungszahl und Landfläche an. Die Bevölkerung umfasst alle Einwohner unabhängig vom Meldestatus oder Staatsbürgerschaft mit Ausnahme von Flüchtlingen, die nicht dauerhaft im Land wohnhaft sind. Landfläche ist die gesamte Fläche eines Staates.

Einheit: Einwohner je Quadratkilometer


Bioökonomie

Die Bioökonomie oder biobasierte Wirtschaft beinhaltet die „wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Das Konzept der Bioökonomie umfasst danach alle Wirtschaftssektoren und ihre zugehörigen Dienstleistungsbereiche, die biogene (oder biotische) Rohstoffe – wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte – erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln. Sie bezieht damit eine Vielzahl von Branchen ein, wie Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Aquakulturen, Pflanzenzüchtung, produzierendes Ernährungsgewerbe, Holz-, Papier-, Leder- und Textilindustrie sowie Teile der Chemie- und Pharmaindustrie, der Energiewirtschaft und des Handels.“


Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert aller in einer Volkswirtschaft hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in Deutschland über die Entstehungs- und Verwendungsseite berechnet.

Einheit: Geldeinheit/Zeit (z.B.: €/Jahr)


Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den Produktionswerten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert aller Wirtschaftsbereiche innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Beim Übergang von der Bruttowertschöpfung (zu Herstellungspreisen) zum Bruttoinlandsprodukt sind die Nettogütersteuern (Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen) global hinzuzufügen, um zu einer Bewertung des Bruttoinlandsprodukts zu Marktpreisen zu gelangen.

Einheit: Geldeinheit/Zeit (z.B.: €/Jahr)


Bundeswaldinventur

„Alle zehn Jahre findet in Deutschland eine Bestandsaufnahe des Waldes statt, die sogenannte Bundeswaldinventur. Unter der Federführung des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Thünen-Instituts (TI) wird anhand von knapp 60.000 permanenten Stichprobenpunkten der Wald repräsentativ inventarisiert. Die umfangreichen Daten geben Aufschluss über den aktuellen Zustand der Qualität und Quantität der Bäume und Wälder.“


Cluster, Cluster-Initiative

Ausgehend vom analytischen Cluster-Konzept prägen zahlreiche, teils synonym verwendete Begriffe die Cluster-Thematik. Porter (The Competitive Advantage of Nations, 1990) folgend, sind Cluster geografische Konzentrationen von Unternehmen und Institutionen, die in verwandten Branchen tätig und/oder über spezifische Technologien miteinander verwoben sind und sich durch Austauschbeziehungen gegenseitig ergänzen. Zentrale Bestimmungsmerkmale eines Clusters sind räumliche Nähe der Akteure, eine kritische Masse und Dichte von Unternehmen und Institutionen sowie thematische und marktbezogene Schnittmengen zwischen den Akteuren. Diese Merkmale führen letztlich zu gesteigerten Innovationspotenzialen und Innovationsprozessen auf regionaler Ebene. Das Silicon Valley in Kalifornien gilt aufgrund der dortigen Standortkonzentration von Akteuren der Informationstechnologie sowie komplementärer Branchen als idealtypisches Muster eines Clusters.

Das analytische Cluster-Konzept gilt inzwischen vielfach als Synonym für spezifische Netzwerke  – und hat darüber Relevanz in der Wirtschaftsförderung sowie der regionalen Struktur- und Innovationspolitik erlangt. In diesen Netzwerken („Cluster-Initiativen“), sind innovationsorientierte Kooperationen zwischen den Akteuren strategisch und systematisch koordiniert und mit dem Ziel verknüpft, branchenbezogene Kompetenzen auszubauen und zu stärken, bestehende Wissens- und Wertschöpfungslücken zu schließen sowie Synergien übergreifend zu mobilisieren. Bestimmungsmerkmale wie räumliche Nähe zwischen den Cluster-Akteuren treten, aufgrund der teils großräumigen Organisation der Netzwerke, zunehmend in den Hintergrund. Die Netzwerk-Koordination wird typischerweise durch eine Trägerorganisation (Clustermanagement) gesteuert und begleitet.


Derbholz

„Als Derbholz gibt Holz mit einer Stärke von mindestens 7 cm einschließlich Rinde. Das eingeschlagene Rohholz wird in Festmeter Derbholz ohne Rinde erhoben, forstüblich als Erntefestmeter Derbholz ohne Rinde (Efm o.R. in m3) bezeichnet.“

Einheit: m3 Erntefestmeter ohne Rinde, Derbholz (Efm o.R.)


Digital Farming

Der Begriff Digital Farming (alternativ auch Smart Farming, Landwirtschaft 4.0 oder Farming 4.0) bildet die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in der Landwirtschaft ab. Die Landwirtschaft in Deutschland nutzt bereits seit einiger Zeit digitale Hilfsmittel in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen, insbesondere um die Effizienz zu steigern. Daran knüpfen die Anwendungen der Präzisionslandwirtschaft (Precision Farming) an. Wesentliches Ziel der Präzisionslandwirtschaft ist es, Unterschiede des Bodens oder der Ertragsfähigkeit innerhalb eines einzelnen Feldes bei der Bearbeitung zu berücksichtigen und somit insgesamt eine bedarfsgerechtere und ressourcenschonendere Bewirtschaftung zu ermöglichen.

 


Duft

„Bei Duft (auch Duftanhang, Raureif) handelt es sich um Eisanhang durch auskondensierenden Wasserdampf, der zu Brüchen an Ästen und Gipfeln führen kann (Duftbruch).“


Einschlagsursachen

„In der Erhebung der Holzeinschlagsstatistik werden Wind/Sturm, Schnee/Duft, Insekten, Sonstige herkömmliche Ursachen für Schadholzeinschlag und Neuartige Waldschäden unterschieden. Bei kombiniertem Auftreten von Schäden ist das Rohholz unter dem ausschlaggebenden Schaden, welcher i.d.R. zum Absterben der Bäume führte, als Einschlagsursache erhoben und nachgewiesen.“


Einschlagsrückrechnung

„Die Methode der Einschlagsrückrechnung zur Ermittlung des tatsächlichen Holzeinschlags basiert auf der Rückrechnung der in Deutschland verwendeten Rohholzmengen bei Berücksichtigung des Außenhandels. Datengrundlage sind dabei amtliche Statistiken, Verbandsstatistiken sowie Ergebnisse empirischer Untersuchungen.“


Energieholz

„Unter Energieholz fällt Holz in jeglicher Aufarbeitungsform, das für eine energetische Nutzung ( privat oder gewerblich ) vorgesehen ist. Dazu zählen folgende Sortimente nach der RVR: Energieholz lang ( BL ), Energieholz kurz ( BS ) sowie Waldhackschnitzel (HS alternativ WHE).“


Erweitertes Einzugsgebiet

Für die beiden Reviere umfasst dieses die Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf deutscher Seite, die angrenzenden polnischen Gebiete Lubuskie und Dolnośląskie sowie die tschechischen Regionen Severozápad und Severovýchod. Mithilfe des erweiterten Einzugsgebiets können für die Regionen typische Einzugs- und Erreichbarkeitsradien abgebildet werden.


Erwerbslose

Personen ohne Erwerbstätigkeit im Alter von 15 bis 74 Jahren, die sich in den letzten vier Wochen aktiv um eine Arbeitsstelle bemüht haben und sofort, d.h. innerhalb von zwei Wochen für die Aufnahme einer Tätigkeit zur Verfügung stehen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Person bei einer Arbeitsagentur als arbeitslos gemeldet ist oder nicht. Diese Abgrenzung folgt dem Labour-Force-Konzept der ILO (Inter­national Labour Organization). Die Unterschiede zwischen den Erwerbslosen und den Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit sind erheblich. Einerseits können nicht bei den Arbeitsagenturen registrierte Arbeitssuchende erwerblos sein. Andererseits zählen Arbeitslose, die eine Tätigkeit von weniger als 15 Wochenstunden ausüben nach ILO-Definition nicht als Erwerbslose sondern als Erwerbstätige.


Erwerbsperson

Die Erwerbspersonen setzen sich aus den Erwerbstätigen und den Erwerbslosen zusammen.


Erwerbstätige

Erwerbstätige sind nach den Definitionen der internationalen Arbeitsorganisationen (ILO) Personen im Alter von 15 Jahren und mehr, die mindestens eine Stunde in der Woche gegen Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen (Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) oder selbstständig ein Gewerbe, einen freien Beruf, ein Handwerk oder eine Landwirtschaft betreiben oder als mithelfende Familienangehörige im Betrieb eines Familienmitgliedes mitarbeiten, ohne dafür Lohn oder Gehalt zu beziehen.

Nach ihrer Stellung im Beruf werden Selbstständige und mithelfende Familienangehörige von den abhängigen Erwerbstätigen unterschieden, zu denen Arbeiter, Angestellte, Beamte und Auszubildende gezählt werden. Dem gegenüber sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte alle Arbeiter, Angestellten und Auszubildende, die in der gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung pflichtversichert sind.


Erwerbstätigenquote

Die Erwerbstätigenquote ist der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung. In vielen Fällen – insbesondere bei zwischenstaatlichen Vergleichen – bezieht sich die Bezugsgröße auf Personen in bestimmten Altersgruppen (z. B. 15 bis 64 Jahre).

Einheit: %/Jahr


Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdLN)

Im Gegensatz zur „landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF)“ umfasst die FdlN im Wesentlichen nur diejenigen Flächen des Acker- und Grünlandes, die bei der Einheitsbewertung zum landwirtschaftlichen Vermögen gehören und einer Pauschalbewertung unterliegen. Nicht einbezogen werden Flächen, die einer Sonderbewertung unterliegen (z.B. garten- und weinbaulich genutzte Flächen) und alle Flächenverkäufe zu Sonderkonditionen.


Gewässer

Der Nutzungsartenbereich Gewässer umfasst die mit Wasser bedeckten Flächen (Fließgewässer, Hafenbecken, stehendes Gewässer, Meere).


Heide

Heide ist eine meist sandige Fläche mit typischen Sträuchern, Gräsern und geringwertigem Baumbestand.


Holzeinschlagsstatistik

„Der Holzeinschlagsstatistik liegt eine Kombination verschiedener Erhebungsverfahren und –methoden zugrunde. Neben sekundärstatistisch gewonnenen Daten aus den staatlichen Forstverwaltungen werden forstliche Erzeugerbetriebe direkt befragt bzw. Angaben durch schätzende Stellen ermittelt und geliefert. Die direkte Befragung von Waldbesitzern oder forstlichen Erzeugerbetrieben erfolgt mit Hilfe von Fragebögen.“


Holzsorten

„In der Erhebung der Holzeinschlagsstatistik werden Stammholz, Industrieholz, Energieholz und nicht verwertetes Holz unterschieden. Die Zuordnung der Holzsortimente basiert bislang auf der Handelsklassensortierung, die beim Holzverkauf zur Klassifizierung der Rohholzprodukte angewendet wurde. Obwohl die Handelsklassensortierung bereits seit 1.01.2009 nicht mehr gültig ist, fand sie beim Holzverkauf noch Anwendung. Ab dem Erhebungsjahr 2015 wurden die Holzsorten auf die Rahmenvereinbarung Rohholz (RVR) umgestellt.“


Holzsortimente

Die folgenden Holzsortimente werden berücksichtigt: Waldrundholz (Nadelholz), Waldrundholz (Laubholz), Waldrestholz, Rinde, Sägenebenprodukte, sonstiges Industrierestholz und Altholz.


Hybrider Sektor

Wirtschaftszweig, der nicht ausschließlich biologische Ressourcen und deren Produkte erzeugt, herstellt, ver- und bearbeitet oder nutzt.


Industrieholz

„Unter Industrieholz fallen folgende Holzsortimente nach RVR: Industrieholz lang ( IL ), Industrieholz kurz ( IS ) der Qualitätsklassen N, F, K ( einschließlich Mischqualitäten wie NF oder FK ). Waldhackschnitzel in der Sortierung Industrieholz (HS alternativ WHI) zählen aufgrund der stofflichen Verwertung hierzu.“


Kombinierter Verkehr

Als kombinierter Verkehr wird der Transport von Gütern mittels zwei oder mehr Verkehrsträgern bezeichnet, ohne die Ladeeinheit wechseln zu müssen. Zentrale Ladeeinheit im kombinierten Verkehr sind standardisierte Container unterschiedlicher Form und Größe sowie Wechselaufbauten. (Groß-)Container sind aufgrund ihrer standardisierten Eckbeschläge auf Straßen-, Schienen-, und Wasserfahrzeuge ausgelegt. Zentrales Ziel des kombinierten Verkehrs ist es, eine Verknüpfung zwischen unterschiedlichen Transportmitteln herzustellen und durch Nutzen der spezifischen Vorteile der einzelnen Transportmittel effiziente Transportketten sicherzustellen. Terminals des kombinierten Verkehrs (auch als multimodale Umschlagmöglichkeiten bezeichnet) bieten die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Transportmitteln (z.B. Straße oder Schiene-Schiff) zu wechseln. Der Kombinierte Verkehr wird auch multimodaler Verkehr/Transport genannt, da er unterschiedliche Transport-Modi miteinander verknüpft.


Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF)

Summe aus landwirtschaftlicher Ackerfläche, Dauergrünland, landwirtschaftlicher Dauerkulturfläche (Wein, Obst, Hopfen), Grundfläche Gartengewächse und sonstiger landwirtschaftlich genutzter Fläche.


Mittelzentrum

Die Raumordnung in Deutschland orientiert sich am hierarchischen Zentrale-Orte-System. Dieses unterscheidet im Wesentlichen drei Funktionsstufen: Oberzentren, Mittelzentren und Grundzentren. Zentrale Orte bündeln überörtliche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Funktionen. Als zentrale Orte mittlerer Stufe dienen Mittelzentren der Deckung des periodischen und gehobenen Bedarfs an Gütern und Dienstleistungen (z.B. Kaufhaus, weiterführende Schulen, Facharzt, kulturelle Angebote etc.). In den Landesentwicklungsplänen der Bundesländer sind insgesamt knapp 1.000 Mittelzentren ausgewiesen.(Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, BBSR)


Monitoring

Unter Monitoring versteht man das systematische Erfassen, Messen und Beobachten eines Prozesses mithilfe geeigneter Werkzeuge. Zentrale Werkzeuge für ein Monitoring sind Indikatoren – Messgrößen, die empirische Daten zusammenfassen.


Montanwachs

Rohmontanwachs wird aus bitumenreicher Braunkohle gewonnen. Traditionell findet das fossile Wachs Anwendung in Schuhcremes, Polituren, der Asphaltindustrie etc. Veredeltes Montanwachs wird eingesetzt in Kosmetika, Farben, Kunststoffprodukten, Dämmstoffen, dem Sprengwesen etc.


Moore

Moor ist eine unkultivierte Fläche, deren obere Schicht aus vertorften oder zersetzten Pflanzenresten besteht.


Neuartige Waldschäden

„Die durch neuartige Waldschäden verursachten Einschläge setzen sich zusammen aus:

  • den Nutzungen in Folge von Sammelhieben (zufällige Ereignisse, zufällige Nutzung etc.), sofern bei kombiniert auftretenden Schäden die neuartigen Waldschäden ausschlaggebende Einschlagsursache sind und
  • den Nutzungen in Hieben, die auf Grund des Schadenszustande als hiebsnotwendig in die jährliche Einschlagsplanung aufgenommen wurden (in der Regel Bestände der Schadstufe 3 (über 60 % Na-del- bzw. Blattverlust) und der Schadstufe 2 (25–60 % Nadel- bzw. Blattverlust)). In diesen Hieben mitanfallendes Holz nichtgeschädigter Stämme gilt nur dann als Nutzung in Folge neuartiger Waldschäden, wenn es aus waldbaulichen oder erntetechnischen Gründen zwingend mitgenommen werden muss.“

Nicht verwertetes Holz

Unter nicht verwertetes Holz fällt sämtliches nicht verwertetes Derbholz, das dauerhaft im Wald verbleibt, auch wenn es bearbeitet wurde.


Oberzentrum

Die Raumordnung in Deutschland orientiert sich am hierarchischen Zentrale-Orte-System. Dieses unterscheidet im Wesentlichen drei Funktionsstufen: Oberzentren, Mittelzentren und Grundzentren. Zentrale Orte bündeln überörtliche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Funktionen. Als zentrale Orte der höchsten Stufe dienen Oberzentren der Deckung des spezialisierten und höheren Bedarfs an Gütern und Dienstleistungen (z.B. besondere Warenhäuser, (Fach-)Hochschulen, Fachklinken, Museen/Theater etc.). Spezifische Versorgungs- und Entwicklungsfunktionen der Oberzentren sind in den jeweiligen Landesplanungen festgelegt. In den Entwicklungsplänen der Bundesländer sind insgesamt etwas über 100 Oberzentren ausgewiesen. (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, BBSR)


Pendlerinnen und Pendler

Pendlerinnen und Pendler sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, deren Arbeitsgemeinde sich von der Wohngemeinde unterscheidet. Ob und wie häufig gependelt wird, ist unerheblich. Die Wohnortgemeinde kann auch im Ausland liegen. Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden: Einpendler sind Personen, die in ihrer Arbeitsgemeinde nicht wohnen; Auspendler sind Personen, die in ihrer Wohngemeinde nicht arbeiten.


Rinde

Rinde in loser Form fällt im Wesentlichen bei der Rundholzentrindung der Säge-, Holzwerkstoffplatten‑, Furnier- und Sperrholzindustrie sowie der Holz- und Zellstoffindustrie an. Im Wald werden bisher nur geringe Mengen entrindet und verbleiben ungenutzt vor Ort, so dass dies im Rahmen der Auswertung vernachlässigt wird. Dem Rindenanfall durch Entrindung der holzbe- und -verarbeitenden Industrien steht die interne Verwendung der Rinde gegenüber. Bekannt sind die Mengen der in Biomassefeuerungsanlagen verbrannten losen Rinde sowie der zu Rindenbriketts verarbeiteten Rinde. Die verbleibende Restmenge wird in sonstiger Weise stofflich genutzt (vor allem als Rindenmulch).


Rohholzeinschlag

Der Rohholzeinschlag wird in Festmeter Derbholz ohne Rinde erhoben, forstüblich als Erntefestmeter Derbholz ohne Rinde (Efm o.R. in m3) bezeichnet.

Einheit: m3 Erntefestmeter ohne Rinde, Derbholz (Efm o.R.)


Sägenebenprodukte

Zum Aufkommen der Sägenebenprodukte zählen Sägespäne, Schwarten, Spreißel und Hackschnitzel, die direkt im Sägeprozess der Schnittholzproduzenten anfallen. Bei der Weiterbearbeitung von Schnittholz können weitere Resthölzer wie Kappstücke, Hobelspäne etc. anfallen. Letztere werden von ihren Verwendern jedoch meist als Sägenebenprodukte verstanden, da das Restholz seinen Ursprung beim Schnittholzproduzenten hat. Aus diesem Grund werden sowohl alle bei der Produktion von Schnittholz anfallenden Resthölzer als auch die bei der Weiterverarbeitung durch Schnittholzproduzenten anfallenden Resthölzer zu den Sägenebenprodukten gezählt. Die Verwendung von Sägenebenprodukten geschieht zum Großteil zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten, Zellstoff und Holzpellets. Kleinere Mengen werden aber auch in Biomassefeuerungsanlagen verfeuert.


Sicherheitsbereitschaft

Nach § 13g EnWG gehen stillzulegende Braunkohlekraftwerke vor ihrer endgültigen Stilllegung zunächst in eine 4-jährige Sicherheitsbereitschaft. Innerhalb dieser Zeit müssen die stillzulegenden Anlagen bei einer Vorwarnung durch den zuständigen Betreiber eines Übertragungsnetzes innerhalb von 240 Stunden betriebsbereit sein und nach Herstellung ihrer Betriebsbereitschaft ab Anforderung durch den zuständigen Betreiber eines Übertragungsnetzes innerhalb von 11 Stunden auf Mindestteilleistung und innerhalb von weiteren 13 Stunden auf Nettonennleistung angefahren werden können. (Energiewirtschaftsgesetz, Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung, 2005, zuletzt geändert d. G. v. 05.12.2019 m.W.v. 12.12.2019.)


Siedlungs- und Verkehrsflächen

Summe aus Siedlungsfläche und Verkehrsfläche. Der Nutzungsartenbereich Siedlung beinhaltet die bebauten und nicht bebauten Flächen, die durch die Ansiedlung von Menschen geprägt sind oder zur Ansiedlung beitragen (Wohnbaufläche, Industrie- und Gewerbefläche, Halde, Bergbaubetrieb, Tagebau, Grube, Steinbruch, Fläche gemischter Nutzung, Fläche besonderer funktionaler Prägung, Sport-, Freizeit- und Erholungsfläche, Friedhof). Der Nutzungsartenbereich Verkehr enthält die bebauten und nicht bebauten Flächen, die dem Verkehr dienen (Straßenverkehr, Weg, Platz, Bahnverkehr, Flugverkehr, Schiffverkehr).


Sonstige herkömmliche Einschlagsursachen

Zu den sonstigen herkömmlichen Ursachen für Schadholzeinschlag zählen Brandholz-, Pilz-, Trocknisanfall etc. Splitterholz ist keine Nutzung im Sinne dieser Erhebung.


Sonstiges Industrierestholz

Neben der Sägeindustrie fällt in einer Vielzahl weiterer Branchen im Zuge der Be- und Verarbeitung von Holz Restholz an, die das Aufkommen von sonstigem Industrierestholz bilden. Dazu gehört die Holzwerkstoffindustrie, die Brettschichtholzindustrie, die Verpackungsindustrie, das Zimmererhandwerk sowie die Möbelindustrie und das Möbelhandwerk. Die Verwendung des sonstigen Industrierestholzes, welches dem Markt zur Verfügung steht, geschieht nahezu vollständig zur Energiegewinnung in Biomassefeuerungsanlagen.


Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Als sozialversicherungspflichtig bzw. geringfügig Beschäftigte gelten Personen, die folgende Kriterien erfüllen:

  1. Eine Arbeitgebermeldung zur Sozialversicherung liegt vor.
  2. Die Beschäftigung ist versicherungspflichtig in mindestens einem der Zweige der Sozialversicherung (Rentenversicherung, Krankenversicherung/Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung).
  3. Es handelt sich um abhängige Beschäftigung bzw. Arbeit, die im Allgemeinen gegen Entgelt entrichtet wird (Ausnahmen sind Unterbrechungstatbestände wie z. B. Elternzeit).
  4. Es wird mindestens eine Stunde pro Woche gearbeitet.

Ebenso zählen folgende Personen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Beschäftigte in einem Ausbildungsverhältnis; Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen und ähnlichen Einrichtungen; Beschäftigte in Freiwilligendiensten.


Stammholz

Unter Stammholz fallen folgende Holzsortimente nach der seit 01.01.2015 geltenden Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel ( kurz: RVR ): Stammholz lang ( ST ) und Stammholzabschnitte ( FL ) der Qualitätsklassen A, B, C, D. Sondersortimente wie z. B. Palettenholz, Schwellen, Masten oder Rammpfähle sind ebenfalls unter Stammholz anzugeben.


Umsatzsteuerstatistik

Die Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen) führt Unternehmen auf, deren jährliche Umsätze über 17.500 € liegen. In dieser Statistik werden beispielsweise Kleinunternehmer sowie Unternehmen mit überwiegend steuerfreien Umsätzen nicht erfasst.


Unternehmensregister

Das Unternehmensregister enthält Daten zu Unternehmen, Unternehmensgruppen, Rechtlichen Einheiten und Niederlassungen. Die branchenbezogene Einordnung basiert auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige aus dem Jahr 2008 (WZ 2008). Ausgenommen sind die Wirtschaftsbereiche „Land-und Forstwirtschaft, Fischerei“ (Abschnitt A), „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ (Abschnitt O), „Private Haushalte mit Hauspersonal, Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt“ (Abschnitt T) und „Exterritoriale Organisationen und Körperschaften“ (Abschnitt U).


Verwendung

Die Angaben zur Verwendung basieren ausschließlich auf den folgenden untersuchten Märkten: Schnittholzproduktion, Furnier- und Sperrholzproduktion, Holzwerkstoffplattenproduktion, Holz- und Zellstoffproduktion, Holzpellets- und Holzbrikettsproduktion, Biomassefeuerungsanlagen, Haushaltsbrand, Altholzentsorgung und Rindenaufbereitung. Es handelt sich um die wesentlichen Holzverbraucher. Um keinen Doppelzählungen zu unterliegen werden keine Weiterbe- und -verarbeiter von Halbwaren berücksichtigt.


Waldfläche

Wald ist eine Fläche, die mit Forstpflanzen (Waldbäume und Waldsträucher) bestockt ist.


Waldholzpotenzial

Der Begriff des Waldholzpotenzials findet hier in Bezug auf die Holzsortimente Waldrundholz (Unterscheidung Nadel- und Laubholz) und Waldrestholz Verwendung. Es handelt sich dabei um das technische Potenzial. Dieses ist der Anteil der oberirdischen Holzmasse, der unter Beachtung vorhandener Beschränkungen nutzbar ist. Die Beschränkungen können u. a. technischer, struktureller oder gesetzlicher Natur sein.


Waldrestholz

Teile der nicht im Waldrundholz berücksichtigten oberirdischen Holzmasse bilden das Potenzial für Waldrestholz. Waldrestholz entspricht, in Abgrenzung zum Waldrundholz, Holz unter 7 cm Stammdurchmesser. Das Sortiment ist aber nicht so eindeutig zu fassen. Mit Kronen, Ästen und Zweigen wird immer auch ein Teil der Nadeln entnommen. Bei der Aufbereitung von Scheitholz, Hackschnitzeln oder der unverarbeiteten Anlieferung von Waldrestholz kann auch nicht genutztes Waldrundholz einbezogen sein. Nicht genutztes Waldrundholz kann minderwertiges Waldrundholz sein oder Kappstücke, die bei der wertschöpfenden Sortierung anfallen oder gewöhnliches Waldrundholz, das aus logistischen Gründen nicht aus dem Wald abtransportiert wurde.


Waldrundholzpotenzial

Das Potenzial von Waldrundholz gibt das technische Derbholzpotenzial wieder. Als technisches Derbholzpotenzial wurde die im Arbeitspaket 2 des Verbundforschungsprojektes „WEHAM-Szenarien“ projizierte durchschnittliche Menge des jährlich abgehenden Derbholzes (≥7 cm Durchmesser; ohne Rinde, Ernteverluste und nicht verwertbarem Derbholz) des gesamten Projektionszeitraums (2013 bis 2052) definiert. Die Verteilung der Potenziale auf die entsprechenden Landkreise erfolgte anhand der jeweiligen Verteilung der Waldfläche nach Landkreisen. Das Waldrundholzpotenzial lässt sich in Nadel- und Laubholz aufgliedern.


WEHAM

Die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM) ist die Grundlage der Potenzialdaten von Waldrundholz und wurde im Arbeitspaket 2 des Verbundforschungsprojektes „WEHAM-Szenarien“ am Thünen-Institut berechnet, siehe dazu Gerber, K.; Röhling, S.; Dunger, K. (2018): Regionalisierte Ergebnisse der alternativen WEHAM-Szenarien.


Wirtschaftszweig

Die Wirtschaftszweigklassifikationen dienen der Einordnung von Daten, die sich auf statistische Einheiten beziehen, das heißt z. B. auf einen einzelnen Betrieb oder eine Gruppe von Betrieben, die eine wirtschaftliche Gesamtheit, z. B. ein Unternehmen, bilden oder auf deren Teile (fachliche Betriebs- oder Unternehmensteile). Sie sind die Grundlage für die Erstellung von Statistiken über Produktionswerte, in den Produktionsprozess eingeflossene Produkt-ionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe, Energie usw.), Kapitalbildung und Finanztransaktionen dieser Einheiten.

Die WZ 2008 wurde formal in folgender Weise aus ISIC Rev. 4 (International Standard Industrial Classification) und NACE Rev. 2 (Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft) entwickelt.